Von Andreas Berghaus und Rainer Henze
Von Andreas Berghaus und Rainer Henze
Lead Developer und CEO der laut.ag
13. Februar 2017
Ob Alexa, Siri, Cortana oder OK Google: Sprachgesteuerte digitale Assistenten sind der Mega-Trend 2017. Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas war Amazons Echo das Hype-Gadget schlechthin. Seit kurzem sind die Voice-Control-Lautsprecher auch in Deutschland verfügbar. Aus diesem Anlass haben wir unseren Datenschutzbeauftragten vorübergehend in den Keller gesperrt und als erster deutscher Radiosender einen laut.fm-Skill für Alexa entwickelt. Was das ist und wie das funktioniert, wollen wir hier kurz erklären.
Der Amazon Echo ist ein intelligenter Lautsprecher, ein sogenannter Smart Speaker, der über eingebaute Mikrofone Sprachbefehle empfängt. Sobald man das Aktivierungswort sagt - standardmäßig "Alexa", wahlweise auch "Echo", "Amazon" oder "Computer" - hört Alexa, so heißt der Voice Service von Amazon, auf Kommandos. Der Echo lässt sich also alleine über die Stimme steuern, ohne Interfaces wie Tastaturen oder Touchscreens.
Amazon Echo & Echo Dot
Der Smart-Lautsprecher Echo und sein kleiner Bruder Echo Dot
Foto: Amazon
So kann man nicht nur wunderbar Bücher, CDs oder Raumbedufter bei Amazon bestellen, sondern auch sehr bequem Radio hören. Wenn man einen bekannten Mainstreamsender hören möchte, sagt man einfach: "Alexa, spiele Antenne Bayern". Dann sucht Alexa im vorinstallierten Radioverzeichnis TuneIn nach dem Sender und spielt ihn ab.
Wenn man aber gar nicht genau weiß, welchen Sender man hören will, oder wenn einem die Musik im ‚normalen‘ Radio nicht so richtig gefällt, dann kann man den Skill von laut.fm aktivieren und bekommt Zugriff auf eine ganz neue Vielfalt von Musikradios, ob Oldies, Hip-Hop, Schlager, Metal oder Kinderlieder. Und das geht so ...
Um Alexa eine neue Fähigkeit, einen neuen Skill beizubringen, muss er in der Amazon Alexa App (für Android oder iOS) aktiviert werden: (1) Hierfür wählt man in der Hauptnavigation den Menupunkt Skills aus. (2) Anschließend in die Kategorie Musik & Audio navigieren und (3) dort laut.fm auswählen. (4) Auf der Seite des Skills muss nun nur noch auf Aktivieren geklickt werden und nach wenigen Sekunden ist der Skill auf dem verbundenen Echo-Gerät einsatzbereit.
Skill aktivieren
So aktivierst du den laut.fm-Skill für den Amazon Echo in der Alexa-App
Bild: laut.ag
Nach der Aktivierung kann der Skill direkt aufgerufen werden:
Anschließend fragt Alexa, was du hören möchtest. Du kannst jetzt zum Beispiel die gewünschte Musikrichtung nennen, die du gerne hören würdest - also etwa: Rock, Pop, Oldies oder Schlager. Alexa stellt dann eine Liste passender Sender für dich zusammen. Mit den Kommandos "Alexa, weiter" und "Alexa, zurück" kannst du durch die Senderlisten zappen.
Folgende Genres werden zur Zeit erkannt: 70er, 80er, 90er, Alternative, Alternative Rock, Ambient, Anime, Après Ski, Black Metal, Blasmusik, Blues, Blues Rock, Brazil, Breakbeat, Britpop, Celtic, Chanson, Charthits, Charts, Chillout, Chillstep, Christliche Musik, Classic Rock, Country, Crossover, DDR, Dance, Dancehall, Darkwave, Death Metal, Deutsch, Deutscher Hip-Hop, Deutscher Pop, Deutschrap, Deutschrock, Disco, Discofox, Drum & Bass, Dub, Dubstep, Easy Listening, Electro, Electro Swing, Electronic, Eurodance, Folk, Folkrock, Funk, Goa, Gospel, Gothic, Gothic Rock, Grunge, Hamburger Schule, Handsup, Hardrock, Hardcore, Heavy Metal, Hip-Hop, Hits, House, Indie, Indiepop, Indierock, Industrial, Instrumental, Irish Folk, Italo, Italo Disco, Jazz, Karneval, Kids, Kinder, Kinderlieder, Kindermusik, Klassik, Lounge, Mainstream, Metal, Minimal, Mittelalter, Musik, NDW, New Wave, Oldies, Ostrock, Party, Partyhits, Pop, Popmusik, Punk, Punkrock, Radio, Rap, Reggae, Rock, Rockmusik, Rock'n'Roll, Rockabilly, Salsa, Schlager, Schranz, Ska, Softrock, Soul, Stonerrock, Surf, Swing, Synthiepop, Tango, Tanzmusik, Techno, Trance, Trap, Trip-Hop, Urban, Volksmusik, Weihnachtslieder, Weihnachtsmusik, Weltmusik, World, World Music. Und das ist erst der Anfang ...
„Alexa, spiele Rockmusik von laut.fm!”
Ersetzen Smart-Speaker künftig das klassische Küchenradio?
Bild: Amazon
Darüber hinaus lassen sich laut.fm-Sender auch direkt aufrufen:
Das funktioniert bei eindeutig aussprechbaren Sendern schon recht gut. Aber wir geben zu: Manche Stationsnamen sind nur schwer zu artikulieren und insbesondere mit der Erkennung von Zahlen, Abkürzungen und Kunstwörtern hat Alexa mitunter noch Schwierigkeiten. Wir werden daran arbeiten, die Erkennung noch weiter zu verbessern.
Mit dem laut.fm-Skill können also Musikrichtungen und Sender aufgerufen werden. Entweder nach Öffnen des Skills oder auch direkt mit Anweisungen wie: "Alexa, spiele Soul von laut.fm!" oder "Alexa, frage laut.fm nach Hip-Hop!"
Arbeiten müssen wir, wie gesagt, noch an der besseren Sendererkennung. Schön wäre außerdem eine Titelansage, so dass man Alexa während ein Sender abgespielt wird nach dem laufenden Song fragen kann. Und wir haben verstanden, dass sich viele Hörer eine Favoriten-Funktion wünschen, um Lieblingssender speichern und noch einfacher wieder aufrufen zu können. All das werden wir in kommenden Versionen des Skills berücksichtigen. Gebt uns etwas Zeit ... :)
Der bereits mehrfach erwähnte Amazon Echo liefert einen sehr ordentlichen Sound, kostet mit 180 Euro allerdings auch mehr als vergleichbar klingende Bluetooth-Lautsprecher. Sein kleiner Bruder, der Echo Dot, verfügt ebenfalls über sieben Mikrofone für die Spracherkennung, hat aber einen sehr viel kleineren Lautsprecher, der eher an Smartphone- oder Laptop-Speaker erinnert. Allerdings kann man ihn per Klinkenstecker an einen beliebigen größeren Lautsprecher anschließen und er liegt mit nur 60 Euro in der Preisklasse der günstigsten WLAN-Radios, bei zweifellos deutlich komfortablerer Bedienung. Durchaus eine Überlegung wert. (Disclosure: Wenn du über einen dieser Links bei Amazon bestellst, bekommen wir eine kleine Provision von Amazon und sind dir zu tiefstem Dank verpflichtet.)
In Deutschland bislang nicht erhältlich ist der Amazon Tap, eine mobile Variante des Echo, der dank Akku ohne Netzkabel auskommt. Auch andere Firmen haben bereits Alexa-kompatible Geräte angekündigt, etwa der Lautsprecher-Hersteller Sonos. Und auch Automobilhersteller wie VW und Ford planen die Integration der Alexa-Sprachsteuerung in ihre Fahrzeuge.
Bleibt die Frage: Braucht man das? Ganz ehrlich: Keine Ahnung! Klar ist jedoch, dass Voice Services in den vergangenen Jahren gewaltige Fortschritte gemacht haben und sehr viel einfacher zu bedienen sind, als es hier - etwas umständlich beschrieben - klingt. Die Erfahrung zeigt, dass bereits Sechsjährige problemlos damit umgehen. Wenn ihr die Gelegenheit habt: Einfach mal ausprobieren! Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wie das Thema Sprachsteuerung unsere Nutzungsgewohnheiten in Zukunft verändern wird und freuen uns, dass laut.fm bei diesem Trend ganz vorne dabei ist. "Alexa, spiele Star Trek von laut.fm ..."
Der Bordcomputer der USS Enterprise diente den Entwicklern von Amazon als Vorbild für Alexa. Wenn man das Aktivierungswort von „Alexa” auf „Computer” ändert, kommt man der Sache schon sehr nahe ;)
Kontakt
laut.ag
Seilerstr. 7
78467 Konstanz
Amtsgericht Freiburg i.B. HRB 381837
UsSt-ID: DE213331580
laut.fm bei Facebook
laut.fm bei Twitter
E-Mail an die Redaktion
Vorstand: Rainer Henze
AGB | Datenschutz