Foto: Globaltronics GmbH & Co. KG

Von Alexander Cordas

Redakteur bei laut.de
14. Dezember 2021

Das Blaupunkt Napoli im Test

  • Schönes Retro-Gerät
  • Guter Klang
  • Guter laut.fm-Empfang

Kindern der 70er-Jahre dürfte das Internetradio Napoli der Marke Blaupunkt einen kleinen Seufzer entlocken. Erinnert es doch nicht nur vom Namen her an eine Radio-Ikone, die in zahlreichen Haushalten der BRD den Rundfunkempfang besorgte. Mit seiner charakteristischen Lautsprecherfront aus gebürstetem Aluminium im eleganten dunklen Klangkörper gelingt dem Gerät die Neuinterpretation eines Klassikers, ohne reine Kopie zu sein.

Denn im Detailvergleich fallen die zahlreichen Unterschiede natürlich auf: Nicht nur ist der Rahmen heute aus Holz statt Thermoplast, auch die Form gibt sich nüchterner als das geschwungene Spät-60er-Design des Originals. Dafür beschränkt sich der Empfang aber glücklicherweise auch nicht mehr auf höchstens eine Handvoll regionaler Rundfunkanstalten.

    Das neue Blaupunkt Napoli und sein historisches Vorbild - eine Design-Ikone.

    © Foto: Globaltronics GmbH & Co. KG

    Die Nostalgie ist also schonmal getriggert, aber wie verhält es sich mit den inneren Werten des neuen Napoli?

    Klang: gut (2,1)

    Passend zum gewählten Nostalgie-Ansatz klingt das Napoli auch eher 'seniorig'. "Typisches Altherrenradio", urteilt ein Kollege und der Autor dieser Zeilen fühlt sich durchaus angesprochen. Aber es stimmt: Angenehmes Soundbild, ein bischen flachbrüstig beim Bass, aber für die Ü60-Fraktion gibts dafür etwas mehr Höhen. Ein minimales Grundrauschen ist bei geringeren Lautstärken wahrnehmbar aber nicht übermäßig störend.

    Bedienung: befriedigend (2,9)

    Ein wenig folgt hier die Funktion der Form: Das Bedienkonzept der beiden kombinierten Dreh-/Druckknöpfe, wann welcher der beiden zu drehen oder drücken ist, erschließt sich nur langsam. Zu schnell drehen sollte man auch nicht, das überfordert das Gerät zuweilen. Auch die Stationstasten oben auf dem Gerät sind nicht optimal gelöst. Die Ersteinrichtung des WLANS verlief aber problemlos. Man kommt zurecht.

    Ausstattung: befriedigend (2,9)

    Das Wichtigste ist an Bord. Neben dem Internetradioempfang lassen sich auch andere Musikquellen per Bluetooth 4.2 oder über den AUX-Eingang zuspielen. Musikdienste wie Spotify sind allerdings keine integriert.

    laut.fm-Empfang: gut (2,0)

    Alle laut.fm-Sender sind erreichbar, entweder - etwas mühsam -  über das Durchscrollen der verschiedenen, nach Genres oder Orten sortierten Senderlisten oder über eine gezielte Suche. Einfach über die Menupunkte Internetradio und Senderliste zur Suche navigieren und dort den Namen der gewünschten laut.fm-Station (z.B. "eins" oder "1000 oldies") eingeben. Hier ist lediglich zu beachten, dass die Suche kaum fehlertolerant ist, man sollte den Sendernamen also tunlichst korrekt eingeben. Komfortabler gestaltet sich alles, wenn man auf die Undok-App von Hama zurückgreift (in den Stores von Google und Apple zu finden), die auch beim Napoli verwendet werde kann. Songtitel werden leider nicht angezeigt, dafür das Senderlogo in groß - auch hübsch.

    Gesamtnote: befriedigend (2,6)

    Das Blaupunkt Napoli ist ein schönes Retro-Gerät mit akzeptabler Ausstattung, gutem Klang und - sagen wir: erlernbarer Bedienung. Alle, bei denen das Auge mithört, sollten es ruhig in die engere Auswahl nehmen. UVP: 160 Euro.

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