Bild: laut.de
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Von Alexander Cordas
Redakteur beim Musikmagazin laut.de
2. August 2017
Bislang drehte sich im laut.fm-Blog alles um Erwachsene und deren Vorlieben. Diesmal wollen wir den Blick auf die jungen Hörer richten und schauen, wie im laut.fm-Universum die Bedürfnisse und Interessen des jungen Publikums berücksichtigt werden. Wie ist es um die Quantität und Qualität der Kinder-Radios bestellt? Und man merke auf! Kinder sind nicht gleich Kinder. Die Altersspanne, die ein Kinder-Radio bedienen soll oder kann, reicht von unter drei Jahren bis hinauf, kurz bevor der Nachwuchs anfängt, den Eltern zu erklären, wie Youtube funktioniert.
Denkt man an Kinder-Radios, kommen einem vielleicht zuerst quietschebunte kleine Kästchen mit CD-Fach und UKW-Empfang in den Sinn. Gebt den Stöpseln etwas zum drauf rumdrücken, das ordentlich Krawall macht! Das sind - neben Kesselpauken und Xylophonen - perfekte Geschenke von Paten-Tanten und -Onkel, um sich den ewig währenden Zorn der Eltern zuzuziehen. Diese Art "Kinderradios" dürften noch ein paar Jahre ein kümmerliches Dasein fristen, ehe die digitale Wirklichkeit die Kinderzimmer endgültig erobert.
Kinderradio: Hardware. Hier geht es jedoch um Kinderradio-SENDER.
Ein Radiogerät für Kinder
© Lexibook
Die Zukunft - auch im Kinderzimmer - liegt im Netz. Und gerade dort bieten engagierte Macher eine wirkliche Alternative zum UKW. Während private Sender das kindliche Publikum allenfalls in Ballungszentren und Städten wie Berlin, Kassel, Schwerin, Koblenz und Rostock bespaßen, spendieren die Öffentlich-Rechtlichen dem Zielpublikum gerade mal eine Stunde Programm am Abend. Dass man sich mit solchen Zuständen nicht abfinden muss, haben zum Glück einige Leute erkannt, die sich um das Wohl der Kinder-Ohren kümmern. Auch auf laut.fm tummelt sich eine Vielzahl an Radiomachern, die sich zum Ziel gesetzt haben, der UKW-Einöde beim Thema Kinder-Musik Einhalt zu gebieten.
Die Metal-Kinder
Die Metalkinder bringen Nieten, Kutte und harte Rock-Gitarren ins Kinderzimmer. Im Juni 2017 erschien ihr Debütalbum.
© Universal
In den Kinder-Radios auf laut.fm läuft keineswegs 24/7 "Alle Meine Entchen", Rolf Zuckowski, die Schlümpfe, Nena oder "Best Of Abzählreim". Das Programm der laut.fm-Kinder-Radios ist erstaunlich breit gefächert und vor allem: sehr oft gut durchdacht. Man merkt, dass sich die Programmgestalter mehr als nur ein paar Minuten Gedanken gemacht haben, wie sie ihr Zielpublikum begeistern oder zum Mitsingen animieren. Denn: so unterschiedlich das Alter und die Vorlieben sind, so unterschiedlich gestaltet sich auch das Radioprogramm. Da ist sogar Platz für hart rockende Hasen. Manche haben sogar mehrere Stationen am Start, mit denen sie die unterschiedlichen Bedürfnisse und Altersstufen des Nachwuchses ansprechen.
Radiomacher Frank Korf gestaltet bereits seit 2013 Radio-Programme für Kinder auf laut.fm. Korf war für seinen kleinen Sohn auf der Suche nach einem Kinder-Lieder-Channel im Internet. Die Suche war erfolglos, so dass er aus der Not einfach eine Tugend machte. Dies markierte die Geburtsstunde von laut.fm/kinderlieder. Die Station hatte recht schnell viele Hörer und gehört mittlerweile sogar zu den 30 beliebtesten Sendern in der ganzen laut.fm-Senderfamilie.
Kinderlieder (laut.fm//kinderlieder)
Mit seiner 'Haupt-Station' spricht er eine Altersgruppe von drei bis sieben Jahren an.
Mit einem Songpool, der über 1.500 Lieder beinhaltet, kommt sicher keine Langeweile auf.
Web: http://www.kinderlieder-radio.de/
Facebook: https://www.facebook.com/kinderliederradio/
Twitter: https://twitter.com/kinderlieder_fm
Wer schon immer wissen wollte, was es mit dem Hardrockhasen Harald auf sich hat, muss hier reinhören. Väter mit Hang zu AC/DC im Besonderen und Stromgitarrenmucke im Allgemeinen dürften über diesen Sender jubeln.
Musikalische Sozialisation im Zeichen der sechs Saiten wird hier großgeschrieben, was sich genau so auch im Programm widerfindet. "Wir Rocken los!", "Rock Nach 9", "Wir Rocken ab!" und "Rock Nach 5", lauten die Namen der Senungen. Das ist genug Rock für alle, keiner muss leer ausgehen.
Kinderlieder-123 (laut.fm/kinderlieder-123)
Das Programm von Kinderlieder-1-2-3 ist ganz auf die ganz Kleinen zugeschnitten. Mit simplen Texten, einfachen Melodien und einem hohen Anteil altbekannter Kinder-Lieder richtet es sich an Hörer unter drei Jahren.
Wer "Alle Meine Fingerlein Wollen Heute Tiere Sein", "Ach, Du Kleine Schnecke" oder "Das Flohfangen" kennenlernen möchte, hereinspaziert!
Das Programm von Plus beinhaltet "Musik, die es verdient hat, gehört zu werden, rockiger und moderner" sowie Lieder, "für die in den anderen Programmen wenig oder kein Platz ist".
Die bekannten Namen der Kinderlieder-Szene geben sich hier ein Stelldichein. Pelemele, Randale (remember: "Der Hardrockhase Harald"!) und herrH schauen hier immer wieder vorbei. Das Plus-Programm wendet sich an Kinder im Grundschulalter. Die Idee dahinter war, ein Radio mit Songs zu befüllen, die nicht nach Kinderlieder klingen.
Neben diesen Stationen bietet Korf unter laut.fm/kinderweihnachtsradio auch noch eine Station für die Weihnachtszeit an. Das Credo aller Stationen von Frank Korf aber lautet: "Alle unsere Programme sind in erster Linie Musikprogramme. In unserem Hauptprogramm gibt es ab und zu kurze redaktionelle Beiträge oder auch mal eine moderierte Sendung - auf Geschichten oder andere längere Wortbeiträge verzichten wir aber. Man soll jederzeit ein- und ausschalten können."
Marcel Gassner - psst, streng geheim! - arbeitet im Spionagemuseum in Berlin Er beschränkt sich auch nicht auf eine Station. Mit Radio Küken und dem Kids Radio hat er deren zwei und bietet ein abwechslungsreiches Programm. Auf die Idee mit einem eigenen Sender ist er ebenfalls über seinen Nachwuchs gekommen. Gassner bemerkte, dass "es im Radio kein Kindgerechtes Radioprogramm gab". Über den Kauf von Kinder-CDs - bis jetzt besitzt er eine Sammlung von über 600 Silberlingen - kam er auf die Idee, ein eigenes Radio zu machen. Bereits seit 2011 ist er auf Sendung.
Radio Küken richtet sich an Hörer im Alter von fünf Jahren und älter und sendet neben bekannten Klassikern auch Hörspiele oder Lieder, die beim Lernen helfen können. Mit Musik kommen die Kleinen so hinter die Geheimnisse von Dinosauriern, Kolumbus und Mathematik. Noch 2017 möchte Gassner sogar Themensendungen anbieten, in denen Kinder und Eltern gleichermaßen zu Wort kommen sollen.
Diskussionen über Mobbing an der Schule, Soziale Netzwerke oder Diabetes sind unter anderem angedacht. Radio Küken soll ein Radio zum Mitmachen sein. Momentan suchen zwar seine Söhne noch die Musik aus, aber das soll sich bald ändern. So kann man jetzt per Whats App Musikwünsche, Grüße oder Fragen einbringen. Gassner hat sich das Motto ""Hören statt Fernsehen" auf die Fahne geschrieben. Sollte gelingen.
Facebook: https://www.facebook.com/meinradiokueken/
Web: http://www.radio-its-fun.com
Das Kids-Radio richtet sich an eine ältere Zielgruppe, die auch Jugendliche einschließt.
Hier laufen nur Kinder-Lieder, internationale Hits oder der angesagte Pop aus Deutschland. Aber auch Sondersendungen wie "Filmhits für Kids" haben einen Platz.
Web/Facebook: https://www.facebook.com/Kids-Radio-1851484081836993/
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