Bild: Telekom

Von Joachim Gauger

Redaktionsleiter bei laut.de
1. Juni 2017

laut.fm ist "StreamOn"-Partner der Telekom

  • Ohne Limit mobil Radio hören
  • Einfach kostenlos dazu buchen
  • Echte Flatrate für Audiostreaming am Handy

Das User Generated Radio laut.fm ist seit dem 1. Juni Partner des "StreamOn"-Programms der deutschen Telekom. Damit können alle Telekom-Kunden mit (mindestens) Magenta M-Tarif ab sofort und unbegrenzt alle 3.000 laut.fm-Sender hören, ohne dass der Streaming-Traffic auf ihr mobiles Datenvolumen angerechnet wird. Das vertraglich vereinbarte Datenvolumen, nach dessen Verbrauch der Zugang zu allen Diensten gedrosselt wird, lässt sich so für andere Internet-Nutzung jenseits des Musik- oder Video-Streamings verwenden.

Dabei ist es egal, ob die Radios über den Player auf der laut.fm-Webseite, mit der App für iOS, Android oder WindowsPhone gehört werden oder auch über Aggregatoren wie radio.de oder TuneIn. In allen Fällen können Telekomkunden mit StreamOn-Option künftig sorglos unterwegs ihr Lieblingsprogramm auf dem Smartphone oder anderen mobilen Endgeräten genießen.

Die Telekom unterscheidet dabei zwischen dem "StreamOn Music"- und dem "StreamOn Music&Video"-Programm. Beide Angebote sind im Kundencenter der Telekom kostenlos und unkompliziert zu buchen. Nur Geschäftskunden müssen sich noch etwas gedulden: in den Business-Tarifen wird StreamOn wahrscheinlich erst im Lauf des Sommers zugänglich gemacht.

In das "StreamOn Music&Video"-Programm hat die Telekom bislang Anbieter wie Netflix, Sky Go, Spiegel TV, Youtube oder die ZDF Mediathek aufgenommen. Wer diese Option bucht muss allerdings damit leben, dass die Telekom alle gestreamten Videos auf eine Auflösung von 480p reduziert, und zwar auch die Videos von Anbietern, die noch nicht "StreamOn"-Partner sind.

Kein Qualitätsverlust bei Audio-Streams

Partner des Telekom-Angebots "StreamOn"-Music waren bislang nur die großen Musik- und Audio-Streaming-Dienste Apple Music, Juke! Music, Amazon Prime Music, Napster und radioplayer.de. Spotify sei wegen technischer Schwierigkeiten beim Start noch nicht dabei gewesen, hieß es der Pressekonferenz zum Start von StreamOn. Hinter den Kulissen munkelt man jedoch, Spotify wolle das kostenlose Streaming über StreamOn nur seinen zahlenden Premium-Kunden ermöglichen.

Erst mit dem heutigen Tag kommen neue Anbieter wie laut.fm hinzu. Anders als beim Video-Angebot müssen audiophile "StreamOn"-Nutzer jedoch keine Qualitätseinbußen befürchten: die Audio-Streams, die ja ein deutlich geringeres Datenvolumen verbrauchen als die Übertragung von Videos, werden von der Telekom nicht weiter komprimiert. 

Neue Audio-Partner: Antenne Niedersachsen, Flux Music, Laut.fm, Radio Broken, Rautemusik, Schlagerparadies und 89.0 RTL.

Neue Video-Partner: Kinoflimmern, TV Bayern, TV Spielfilm, Vevo, Waipu.tv und Zattoo.

    Die Telekom setzt auf Musik

    Bild: Telekom

    "StreamOn" ist für Telekom-Kunden ohne Aufpreis erhältlich, allerdings nur in höherwertigen MagentaMobil-Tarifen. Wer MagentaMobil M nutzt, kann die Audio-Angebote nutzen, im MagentaMobil L oder höher sind auch die Video-Dienste inklusive. Wenn das Surf-Volumen bereits durch anderweitige Datennutzung verbraucht und die Bandbreite auf max. 64 KBit/s im Download und 16 KBit/s im Upload beschränkt wurde, gilt die Bandbreitenbeschränkung allerdings auch für StreamOn Music&Video.

    "Die Telekom bekennt sich zur Netzneutralität"

    Die Teilnahme an StreamOn ist für Inhalteanbieter kostenlos und steht grundsätzlich allen Anbietern offen. Allerdings lässt sich die Telekom bislang beim Umgang mit den Anmeldungen nicht in die Karten schauen. Kritiker befürchten nun, dass die Anmeldungen großer Unternehmen möglicherweise schneller bearbeitet werden, was genau genommen schon ein Verstoß gegen das Gebot zur Netzneutralität wäre.

    Wegen möglicher Verstöße gegen das Gebot der Netzneutralität, das besagt, dass Netzbetreiber alle Anbieter gleichberechtigt behandeln müssen, hat auch die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) bereits Bedenken gegen "StreamOn" geäußert. Die Verbraucherschützer bemängeln unter anderem, dass das Anmeldeformular für "StreamOn" nur in deutscher Sprache vorliege, was ausländischen Unternehmen den Zugang erschwere. Zudem will die Telekom nur Anbieter aufnehmen, die bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen. Damit würden sowohl kleinere Anbieter von technisch vielleicht noch nicht ganz ausgereiften Produkten behindert als auch technische Innovationen erschwert. Telekom-Sprecher Philipp Blank bekannte sich jedoch auf Anfrage von golem.de eindeutig zu Netzneutralität: "Die Telekom steht für das offene und freie Internet, und wir halten uns an die Regeln zur Netzneutralität, wie sie die EU definiert hat."

    Allen Vorbehalten zum Trotz ist das Angebot für musikbegeisterte Telekom-Kunden zunächst einmal aber eine tolle Sache, schließlich wirkt es beim Radiohören praktisch wie eine unbegrenzte Flatrate. Wer bislang bei der laut.fm-Nutzung noch sein Streaming-Volumen im Auge hatte, kann nun auch auf dem Mobilgerät Radio hören - sorglos und so lange er will.

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